Länder reißen sich um Ihr Unternehmen

Der größte Coup der Regierenden ist, dass sie ihre Untertanen einer Gehirnwäsche unterzogen haben. Wir, der Plebs, glauben, im besten Land der Welt zu leben.

Nirgendwo ist dies offensichtlicher als in Deutschland.

Die Menschen verbringen ihr ganzes Leben damit, sich einzureden, dass Deutschland das beste Land der Welt ist, um dort zu leben, Kinder zu haben, einzukaufen, Geschäfte zu machen und zu investieren.

Die meisten Deutschen können sich nicht vorstellen, dass sie es in anderen Ländern viel weiterbringen könnten.

Aber die Dinge haben sich geändert: Standortunabhängige Unternehmen florieren mit Beratungsimperien, die über das Telefon aufgebaut werden, und Amazon FBA-Verkäufern, die Produkte auf globaler Ebene beschaffen und verkaufen.

Sie können grundsätzlich überall auf der Welt Geld verdienen, wenn eine Internetverbindung besteht.

Also stellen wir das Ding mal auf den Kopf. Anstatt zu glauben, dass ein Land das Monopol auf den perfekten Lebensstil und das perfekte Geschäftsumfeld hat, werden Sie schnell erkennen, dass es Länder gibt, die um Ihr Geschäft konkurrieren.

Lassen Sie das mal sacken.

Dutzende Länder ohne Einkommensteuer auf der ganzen Welt wollen erfolgreiche Menschen wie Sie, und sie sind bereit, großzügige Steuerabzüge, weniger Vorschriften, eine effizientere Verwaltung und viele andere Vorteile anzubieten.

Wenn Sie Ihre Steuerlast senken möchten, haben Sie viele Möglichkeiten.

Es ist Zeit, sich umzusehen.

Länder – insbesondere diejenigen, die nach sofortigem Zugang zu Kapital suchen, um ihr Wachstum aufrechtzuerhalten oder zu beschleunigen – suchen nach erfolgreichen Unternehmern, Investoren und vermögenden Privatpersonen, die in ihr Land ziehen.

Sie werden einen kleinen Teil Ihres Gewinns nehmen, und wir meinen klein, aber im Großen und Ganzen haben sie ihre Steuersysteme so eingerichtet, dass sie für Sie von Vorteil sind.

Auf der anderen Seite muss ein deutscher Unternehmer jeden Beleg aufbewahren und dokumentieren, nur um zu hoffen, dass sein Finanzamt wenigstens einen Teil davon als Betriebsausgabe akzeptiert.

Dabei haben deutsche Unternehmer, Freiberufler und Investoren das gar nicht nötig.

Denn tatsächlich steht Ihnen die ganze Welt offen.

Jetzt werden Sie vielleicht sagen, dass Sie beim Verlassen Deutschlands Wegzugsteuer bezahlen müssen. Aber das klingt nach Ausrede. Sehen Sie es wie ein schlechte Ehe: Da müssen Sie auch hinlegen, um herauszukommen. Trotzdem würden Sie ja nicht bis Ende des Lebens ausharren, nur um die Kosten zu vermeiden, oder?

Wie Sie garantiert keine Steuern sparen

Sich ein passenden Steuersatz auszusuchen und Steuern zu hinterziehen sind zwei komplett unterschiedliche Maßnahmen.

Die eine ist legal, die andere nicht.

Bevor wir also die Techniken diskutieren, die Sie anwenden können, um Ihre Steuerlast zu senken, lassen Sie mich zwei allgegenwärtige Mythen über die Senkung Ihres Steuersatzes aus dem Weg räumen.

Erstens gibt es viele Leute, die glauben, dass sie genau die gleichen Strategien anwenden können, mit denen Google, Starbucks und Amazon ihre Steuern senken.

Aber Ihr Unternehmen ist wahrscheinlich kein multinationales Unternehmen mit hunderttausend Mitarbeitern und über die ganze Welt verteilten Büros.

Das ist einfach nicht Ihre Lebensrealität.

Ihr Unternehmen muss und kann ein derart komplexes Steuerkonzept weder aufbauen noch ausführen.

Die Steuerstrategie von Google wird für Sie nicht funktionieren. Sie müssen sich Ihre individuelle Lösung zu eigen machen. Wie man in Südostasien sagt: „Same same but different“.

Kopieren Sie nicht den Plan eines anderen. Erstellen Sie stattdessen einen Plan, der auf denselben Prinzipien basiert, aber auf Sie zugeschnitten ist. Denken Sie die Dinge durch und erstellen Sie dann mit Hilfe von Fachleuten solide Systeme.

Zweitens denken viele, dass sie auf Eingänge bei einer Offshore-Firma oder einem Offshore-Bankkonto keine Steuern bezahlen müssen.

Und wieder einmal könnte nichts weiter von der Wahrheit entfernt sein.

Ein Offshore-Bankkonto schützt mit Sicherheit Ihr Geld, hält Fremdwährungen und erzielt sogar höhere Zinsen.

Aber es wird Ihre Steuern nicht senken.

Nur weil das Geld im Ausland ist, heißt das nicht, dass es im Inland nicht besteuert wird.

Ein Offshore-Bankkonto senkt Ihre Steuern nicht. Was muss man dan tun, um seine Steuern zu senken?

Besteuerung Ihres Unternehmens im Ausland

Sie denken vielleicht, dass es einfach ist, Ihr bestehendes Unternehmen in ein Land mit Null- oder Niedrigsteuern zu verlegen, wenn Sie selbst ins steuergünstige Ausland umgezogen sind. Aber da haben Sie die Rechnung ohne den Wirt gemacht, in diesem Fall ohne die komplizierte internationale Steuergesetzgebung.

Sie können beispielsweise nicht nach Portugal ziehen, um den NHR Status zu nutzen (d. h. einen persönlichen Steuersatz von 0% auf manche Auslandseinkommen) und von dort eine Offshore-Gesellschaft, sagen wir in Dubai, zu gründen. Das lässt der NHR Status schlicht und ergreifend nicht zu.

Im Grundsatz gilt: Suchen Sie sich ein Land, wo die Unternehmenssteuern gering sind, bauen Sie vor Ort Substanz auf. Und verbringen Sie so wenig Zeit wie möglich in Ihrem Herkunftsland.

Sie wollen den Steuerbehörden keinen Grund zu der Annahme geben, Sie könnten ein „Doppelagent“ sein. Ziehen Sie ins Ausland, stellen Sie Mitarbeiter ein oder eröffnen Sie Büros, das macht das Steuersenken leichter..

Nullsteueroasen sind, bis auf wenige Ausnahmen (z.B. die Bahamas und Dubai) untauglich und unpraktisch für die meisten Mandanten.

Grundsätzlich müssen Sie beachten, dass Besteuerung sowohl von Ihrem Wohnort als auch vom Standort des Unternehmens abhängt. Beides müssen Sie optimieren, um tatsächlich weniger Steuern zu bezahlen.

Lebensmittelpunkt & Betriebsstätte

Haben Sie schon immer davon geträumt, Ihr Unternehmen auf die British Virgin Islands (BVI) zu verlegen – ein langjähriges Offshore-Steuerparadies – und Steuern zu sparen, während Sie weiterhin in Deutschland leben?

Das ist leider eine Illusion.

Wenn Sie persönlich in einem Hochsteuerland (z. B. Deutschland, Frankreich, UK) steuerlich ansässig sind, ist Ihr Unternehmen dort in aller Regel ebenfalls steuerlich ansässig. Denn da Sie das Unternehmen aus Ihrem Wohnsitzland leiten, ist dort auch die Betriebsstätte und Sitz der Besteuerung.

Es spielt keine Rolle, ob Sie Offshore gegründet haben.

Alles, was Ihnen die Offshore-Gründung auf den BVI bringen würde, wäre Ärger, mehr Papierkram und höhere Steuern (!).

Denn nach deutschem Außensteuergesetz (CF Rules), wird Ihr Unternehmen als Controlled Foreign Corporation betrachtet, und da Sie persönlich in Deutschland ansässig sind, wird Ihr Unternehmen dort eine ständige Niederlassung haben und somit vor Ort in Deutschland tätig sein.

Alle diese Bestimmungen führen unter anderem zu einem Berg von Berichtspflichten für Ihre Offshore-Gesellschaft … die letztendlich ohnehin in Deutschland besteuert wird, mit sehr 0% Steuereinsparungen und wenn Sie Pech haben, noch ein Verfahren wegen versuchter Steuerhinterziehung.

Sie persönlich müssen ein Hochsteuerland verlassen, um in den Genuss von Steuerermäßigungen zu kommen. Sie müssen weg, um Ihre Unternehmenssteuern zu senken.

Es gibt Länder, die solche Bestimmungen nicht haben. Die meisten westlichen Länder tun dies, aber es gibt Länder, die nachsichtiger sind und Ihr Geschäft wollen, und daher werden sie Sie nicht solchen strengen Bestimmungen unterwerfen.

Wenn Sie jedoch in einem der großen Hochsteuerländer leben, können Sie Ihr Unternehmen nicht im Ausland gründen und dann zu Hause leben. 

Das bedeutet nicht, dass Sie nicht wiederkommen können. Das bedeutet nicht, dass Sie auf Ihre Staatsangehörigkeit verzichten müssen. Und wenn Sie entscheiden, dass Sie nicht gerne im Ausland leben, können Sie jederzeit zurückgehen und erneut Steuern zahlen.

Aber es ist heutzutage nicht so schwierig, neue Orte zu finden, die Sie gerne Ihr Zuhause nennen würden. Es gibt viele unglaubliche Orte auf der ganzen Welt, an denen man leben und ein Unternehmen führen kann.

Sie müssen jedoch sicher sein, dass Sie das Steuersystem Ihres Herkunftslandes erfolgreich verlassen haben. Wenn Sie denken, dass dies lediglich bedeutet, dass Sie 183 Tage oder weniger pro Jahr in Ihrem Heimatland leben, dann irren Sie sich.

Es ist weitaus raffinierter als das. Wenn Sie ein Land verlassen möchten und weniger als ein halbes Jahr damit verbringen, reicht es nicht aus, um als nicht mehr steuerpflichtig zu gelten.

In jüngster Zeit haben die Länder nämlich damit begonnen, unter anderem den Lebensmittelpunkt einer Person zu berücksichtigen, woher sie ihren wirtschaftlichen Lebensunterhalt bezieht und wo sich der Mittelpunkt ihrer Lebensinteressen befindet.

Deshalb brauchen Sie einen soliden Plan, wenn Sie überprüft werden sollten. In den meisten Fällen müssen Sie alle Verbindungen zu Ihrem Herkunftsland kappen:

Bankkonten schließen

Verkaufen Sie Ihr Auto

Verkaufen oder vermieten Sie Ihr Haus

Ändern Sie Ihre Postanschrift in ein anderes Land

Je weniger Bindungen Sie an das Land Ihres bisherigen steuerlichen Wohnsitzes haben, desto besser.

Ein bestehendes Unternehmen ins Ausland verlagern

Während der Umzug Ihrer persönlichen Steuerwohnsitzes relativ einfach ist, ist der Umzug eines Unternehmens komplizierter. 

Wegzugsteuer und Entstrickungssteuer (Exit Tax) können Ihnen das Leben schwer machen.

Dies ist vor allem dann der Fall, wenn Ihr Unternehmen werthaltig ist. Hier ist gute steuerliche Planung notwendig. 

Unter Umständen ist es einfacher, Ihr Unternehmen zu verkaufen und im Ausland ganz neu anzufangen. Denn wie gesagt - auch ein Unternehmen ist ein Bezugspunkt an Ihr Herkunftsland und kann dadurch Probleme mit der Frage des steuerlichen Wohnsitzes aufwerfen.